Monatsspruch April 2015:

„Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!“ Mt 27,54 (L)

Das sagte der römische Hauptmann, als er die Ereignisse sah, während Jesus am Kreuz starb.
Ein Ereignis bewegt mich schon lange: der Vorhang vor dem Allerheiligsten im Tempel riss von oben nach unten durch.
Es war ein dicker, dicht gewebter Vorhang. Nur der Hohe Priester durfte, und das auch nur einmal im Jahr, hinter den Vorhang in das Allerheiligste gehen – an Jom Kipur, dem Versöhnungstag.

Ich habe den Blick gemalt vom Heiligsten zum Allerheiligsten.
Links steht der siebenarmige, goldene Leuchter, die Menorah.
Und vorne befindet sich der Rauchopferaltar, wo vielleicht gerade der diensthabende Priester das Rauchopfer dargebracht hatte.

Zu Zeiten der Stiftshütte und des 1. Tempels befand sich im Allerheiligsten die Bundeslade. In 2.Mose 34, 34 u.35 wird berichtet, dass Moses Gesicht leuchtete, nach dem Mose im Allerheiligsten war und mit Gott geredet hatte.
Dieses Leuchten war so stark, dass er sein Gesicht verhüllte, weil die Israeliten sich sonst fürchteten.
Dabei gab es im Allerheiligsten keine natürliche Lichtquelle, wie ein Fenster oder einen Leuchter.
Es war die Herrlichkeit Gottes, die diesen Raum erfüllte.

So kam mir der Gedanke, hinter dem Vorhang die Farben zu malen, mit denen Johannes in Offenbarung 4,3 das Licht beschreibt, welches die Herrlichkeit Gottes umgibt: ein Regenbogen – so klar wie ein Smaragd.

Seitdem Jesus nach seiner Auferstehung zu seinem Vater in den Himmel zurückgekehrt ist, ist er unser Hoher Priester. Er vertritt uns und segnet uns. Die Haltung seiner Hände ist die des Hohen Priesters, der segnend den Namen Gottes auf uns legt.
Jesus steht zwischen uns und dem Vater. Ich habe mich beim Malen an der Beschreibung von Johannes in Offenbarung 1, 13-16 orientiert. Zeichen für den Hohen Priester sind das lange weiße Gewand und das breite goldene Brustband.

Das Bild soll darstellen, dass durch Jesu Tod am Kreuz der Weg zu unserem Vater im Himmel für den frei ist, der kommen will.

März 2015